Nord-Westen

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Da wir von Korsika mit der Fähre kamen, begann unser Sardinien-Trip ganz im Norden. Das Capo Testa nahmen wir noch mit und machten uns dann auf, um die Gebiete im Umkreis von Sassari und Alghero zu checken. Um es vorweg zu nehmen: in dieses Eck Sardiniens sollte man unserer Meinung nach nicht zum Klettern kommen (mit Ausnahme von Roccadorio). Man bewegt sich entlang einer herrlichen Küste und zwischen märchenhaft im Abendrot angestrahlten hochgelegenen Ortschaften. Eine davon ist Osilo und sie ist in jedem Fall einen Besuch wert – die Lage ist fantastisch! Sassari hat uns dagegen nicht so überzeugt, aus irgendeinem Grund haben wir uns in der Stadt nicht besonders wohl gefühlt.

Zu diesen Gebieten können wir Euch Infos geben (auch hier sind wir v.a. im Bereich 6a – 7a geklettert):

Cala Spinosa (Capo Testa)*: 17 Touren, Ausrichtung West, heller Granit; Tolles Ambiente, geniale Gesteinsformen, schöne Linien. Wer in der Nähe ist, kann da durchaus ein paar Stunden Spaß haben. Sonnenuntergang am Capo Testa nicht entgehen lassen!

Dimensione Verticale (Sassari)*: 50 Touren, Ausrichtung Ost, Kalk; Kurze steile Lochkletterei, Frankenjura-Fans werden sich wohlfühlen…

Osilo Alta (Sassari): 16 Touren, Ausrichtung Süd-Ost, Kalk; Die löchrige Wand wirkt sehr wenig beklettert und ist entsprechend dreckig (verwachsen, sandig, voller Tierchen), die Routen sind meist recht ausdauernd. Muss man nicht unbedingt hin…

La Muraglia (Sassari): Die Abzweigung von der Straße Sassari – Osilo ist echt unscheinbar (keine Beschilderung) und wenn ihr sie verpasst, kommt bloß nicht auf die Idee, den Felsen von hinten an zu fahren… Als wir ihn endlich gefunden hatten, hat darunter eine von mehreren Hunden bewachte Schafherde geweidet – kein Mensch weit und breit. Wir haben uns nicht näher ran getraut, so dass wir über die Wand leider gar nichts sagen können.

Laerru (Sassari): 36 Touren, Ausrichtung Süd-Ost, Kalk; Den Großteil der Touren kann man vergessen, weil zugewachsen oder bröselig. Wegen der paar netten Routen im Mittelteil der Wand lohnt sich die Anfahrt sicher nicht…

Roccadorio (Alghero): 90 Touren, Ausrichtung Süd-West, Kalk; Der Ort liegt hoch oben auf einem Berg, dessen „Krone“ die Kletterfelsen bilden. Früh aufstehen lohnt sich, um möglichst lange im Schatten klettern zu können. Es hat viele nette Touren und ein paar richtig geile. Leider ist der Fels manchmal ein bißchen bröselig und teilweise ziemlich rauh. In dem alten Steinbruch gibt es eine einzige Route (Tetris), die man wegen ihrer Einzigartigkeit auf jeden Fall gemacht haben sollte (wer dabei keine dicken Arme kriegt, gewinnt!). Insgesamt ist es die Kombination aus Lage, Panorama und Kletterei, die den Spot so besonders macht. Auf jeden Fall einen Abstecher wert!

Infrastruktur:

In Osilo gibt es einen kleinen Supermarkt, in Ittiri (auf dem Weg nach Roccadorio) einen größeren. Ansonsten in Sasseri einkaufen. Bis auf die Städte ist der Nordwesten dünn besiedelt, so dass man ein bißchen auf Vorrat kaufen sollte, wenn man dort länger unterwegs ist. In Roccadorio gibt es eine Bar mitten im Ort (ganz süß) sowie ein Restaurant, das wohl nur am Wochenende offen hat und kein Lebensmittelgeschäft.

Stellplätze:

In Roccadorio gibt es oben am Sportplatz einen Parkplatz, auf dem man gut stehen kann und darf. Außerdem finden sich auf der Straße um den Sportplatz herum einige Stellplätze von denen aus man eine fantastische Aussicht genießt. Alles sehr ruhig.

Am Centro sociale von Roccadorio (auf dem Weg zu den Felsen) gibt es einen Trinkwasserbrunnen. Auch in Osilo gibt es an der Hauptstraße einen Brunnen.