Palermo

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Palermo – wie soll man diese Stadt nur beschreiben?! Wir versuchen’s mal mit: chaotischer Verkehr (macht eigentlich voll Spaß, wenn man’s mit den Verkehrsregeln nicht so genau nehmen muss ;-)), endlos viele Kirchen und historische Gebäude, Teatro dei Pupi, bunte Märkte, reich und arm nah beisammen, „schönstes Vorgebirge der Welt“, mondänes Mondello und und und.

Klettern tut jedenfalls in Palermo kaum jemand. Laut der Locals gibt es im Umkreis der 660.000 Einwohner-Stadt insgesamt nicht mal 20 Kletterer. Umso erstaunlicher die Auswahl an Felsen – knapp 30 Sektoren sind im Führer aufgelistet. Gut die Hälfte davon kann mal allerdings gleich mal wieder vergessen. Was bleibt sind v.a. der Bauso Rosso und einige Wände rund um den Pellegrino:

Lo Schiavo (Pellegrino): 65 Einseillängentouren, 4 Mehrseillängen, Ausrichtung Süd-West, Kalk; Hier waren wir nach der Beschreibung im Topo mal wieder enttäuscht von der Realität; die Sektoren Piccionaia (links) und Eremita (rechts) sehen völlig unlohnend aus und selbst im Hauptsektor muss man schon genau hinsehen, um die Perlen ausfindig zu machen. Am besten hat uns der Bonzo gefallen, hier gibt’s anspruchsvolle senkrechte Plattenkletterei.

Valdesi (Pellegrino): 80 Touren, Ausrichtung Nord-West, Kalk; Nur angeschaut: im mittleren Teil (geile weiße Wand) einige vielversprechende Linien, rechts und links davon viel Mittelmaß. Kann man aufgrund der schnellen Erreichbarkeit schon mal hin.

Preistoria (Pellegrino): 20 Touren, Ausrichtung Nord-Ost, Kalk; Nur angeschaut: guter Fels, bißchen seltsames Ambiente, lohnt vor allem für 7c-Kletterer.

Bauso Rosso (Monte Gallo): 80 Touren, Ausrichtung Süd, Kalk; Definitiv die Perle von Palermo! Schon alleine wegen der Aussicht über die ganze Stadt :-). Die Kletterei hat’s auch in sich: tolle Wand, größtenteils guter Fels, super Sinter & Tufas, senkrecht bis überhängend – da kann man sich locker ne Woche lang beschäftigen. Aus den Sintern drückt’s nach Regen lange das Wasser, aber dazwischen findet man schnell wieder trockene Linien. Man kann ein ganzes Stück weiter nach oben fahren als im Topo angegeben: 500m weiter die Straße hoch bis links eine Einbuchtung kommt und rechts die Zufahrt zu einem landwirtschaftlichen Anwesen abgeht. In der Einbuchtung vor dem Eisengitter haben locker 4 Autos platz (die Zufahrt wird nie benutzt und kann zugeparkt werden).

Grotta degli Svizzeri (Monte Gallo): 5 Touren, Ausrichtung Nord, Kalk; Zusätzlich zu den im Versante Sud Topo beschriebenen Routen findet sich inzwischen noch eine 7b und eine 7c. Im rechten Teil tolle plattige Wandkletterei, nach links hin überhängender. Wer im Bereich 6c – 7b klettert kommt hier voll auf seine Kosten. Nur der Zustieg ist etwas tückisch und „on sight“ nicht ganz leicht zuu finden.

Kemonia (Monte Gallo): Nur angeschaut: unschöner Wandfuß, unschönes Ambiente, die linken steilen Touren sehen super aus.

Infrastruktur:

Im Norden Palermos gibt’s gut erreichbare Supermärkte (Auchan, Lidl) und viele Obst-Gemüse-Händler an der Straße. In Mondello hat’s eine große Auswahl an Cafés, Restaurants und Eisdielen. Wenn man mit dem Auto von Mondello ins Zentrum fahren will, fährt man am besten am Monte Pellegrino entlang (Viale Regina M.d. Savoia), da ist viel weniger Verkehr als auf der Viale Strasburgo. Geparkt haben wir immer problemlos entweder in der Via Cavour oder in der Via Giacalone (Seitenstraße der Via Maqueda). In Palermo selbst gibt’s viele Restaurants in den kleinen Seitenstraßen gegenüber vom Teatro Massimo. Eines der wenigen Cafés, in denen man bequem sitzen kann (meist gibt’s nur Stehtische für den schnellen Espresso) ist das Caffe Latino (Corso V. Emanuele). Der große Buchladen in der Via Cavour führt auch englisch und deutsch sprachige Bücher. Und die von den Locals empfohlene beste Eisdiele der Stadt befindet sich ganz in der Nähe…Brioscià, Via Mariano Stabile. Einen großen, gut erreichbaren Bio-Supermarkt gibt’s nahe der Via Strassburgo: NaturaSi. Und ein Waschsalon, in dem perfekt Englisch gesprochen wird, befindet sich beim Teatro Massimo ums Eck (Lavanderia Oblo, Via Volturno 62, Mo – Fr 8.45 – 19.30, Sa bis 14.30).

Stellplätze:

Wir haben eine Woche lang in Mondello geschlafen, da gibt’s zwei große ruhige Parkplätze am Ortsrand auf dem Weg zum Bauso Rosso (wenn man vom Karusell aus die Via Tolomea hoch fährt, fährt man genau drauf zu). Entlang der Viale Regina M.d. Savoia unterhalb des M. Pellegrino gäb’s auch genug Möglichkeiten, aber da haben wir uns nicht so wohl gefühlt.

Trinkwasser gibt’s in Mondello direkt am Dorfplatz am Kai (daneben hat immer ein Fischer seinen Stand) oder auf dem Weg nach Palermo am Kreisverkehr am Südende des M. Pellegrino (Via M. Luther King/ Via Isaac Rabin).