Süd-Osten

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Laut Kletterführer gibt es rund um die Städte Siracusa und Ragusa eine Menge lohnender Felsen. Diesen Eindruck können wir allerdings nicht gerade bestätigen. Viele der Gebiete, die im Topo mit einem „Wow“ oder „Slurp“ versehen sind, entpuppen sich als entweder  aufgrund mangelnder Begehungen inzwischen wieder zugewachsen oder schlicht und ergreifend brüchig. Um es vorweg zu nehmen: wer nur 2-3 Wochen Zeit hat, kann sich (aus rein klettertechnischer Sicht natürlich!) den Weg aus dem Nordwesten in den Südosten sparen.

Wer allerdings nicht nur zum Klettern da ist, dem sei ein Besuch in dieser Gegend allemal empfohlen. Es fällt schwer, einige Städte und Ortschaften besonders hervorzuheben – es gibt einfach zu viel zu sehen. Nicht verpassen darf man unserer Meinung nach aber Modica (einfach genial gelegen mit herrlichen Gassen und Kirchen hoch oben am Hang), Siracusa (im Sommer ziemlich touristisch, außerhalb der Saison einfach nur nett) und auf dem Weg durch die Insel Enna (von da aus sieht man schon den Ätna!).

Zurück zum Klettern: Im Süd-Osten Siziliens spriesen eifrig neue Gebiete aus der Erde. Infos über neue Felsen findet ihr auf der Seite von Massimo, einem der Haupterschließer.

Wir haben folgende Felsen gecheckt:

Curvone, (Siracusa): Sieht unlohnend aus, direkt an viel befahrener Straße. Lokale Bedeutung.

Panettone (Siracusa): Geschlossene Schranke, langer Zustieg, könnte nett sein.

Bunker (Siracusa): Höchstens lokale Bedeutung.

Sortino (Siracusa): Ein neu errichteter Zaun verhindert, dass man überhaupt zum Felsen kommt.

Cassaro (Siracusa): Super scharfe Löcher, lokale Bedeutung.

Nome e Cognome (Siracusa): Alle Sektoren rechts von der Hauptwand sehen ziemlich bescheiden aus; Die Prima Grotta ist ein toller Spot, regensicher, Fels und Touren sind aber eher Mittelmaß, teilweise sehr scharf.

Paradoxwall (Siracusa): Zugewachsen.

Pisciotta (Siracusa): Wandfuß voller Schafsköttel, bröseliger Fels.

Contralfano (Siracusa): Landschaftlich schön, Fels teils bröselig, einige lohnende Linien.

Timpa Rossa (Siracusa): Viel Vegetation in der Wand, sehr scharfkantig, sieht in echt weit weniger ansprechend aus als im Kletterführer.

Cava d’Ispica (Ragusa): Nur angeschaut: hier sollte man lieber Landschaft und Geschichte genießen anstatt zu klettern…; Pernamazone: unglaublich sandig, brüchig und zugewachsen; Ascensore: Zustieg, Wandfuß und Touren besch…; Balcone haben wir nicht gefunden, Catacombe gar nicht erst gesucht.

Laddinara (Ragusa): Gute, kräftige Wandkletterei

Pandora (Ragusa): Rechts tolle Wandkletterei, links überhängend, sandig, bröselig

Umpa Lumpa (Ragusa): Nur angeschaut: landschaftlich toll, der rechte Wandteil sieht nach gutem Fels und schöner, kurzer und steiler Lochkletterei aus, der linke Wandteil und -fuß bescheiden.

Ambiguita (Ragusa): Nur angeschaut: Himmel und Hölle liegen hier nah bei einander; leichte Touren links sehen gut aus, kurze Touren rechts oben totaler Schrott, in der Mitte einige geile Linien.

Infrastruktur:

Bei jedem Felsen ist eine der größeren Städte Siracusa, Modica und Ragusa in der Nähe. Besonders Modica und Siracusa (Ortigia) haben uns echt gut gefallen, hier lohnt es sich, ein bißchen Zeit einzuplanen. In Siracusa haben wir nen günstigen Waschsalon auf der Ortigia gefunden (Via dei Mille). Nördlich von Siracusa in Melilli gibt es einen großen Auchan-Supermarkt, der sich gut für nen Großeinkauf eignet. Wer’s billig und deutsch möchte: auf Sizilien gibt es viele Lidl-Märkte. Die im Kletterführer genannte Bar Med in Canicattini können wir durchaus auch empfehlen für ne Stärkung oder ein Bierchen nach dem Klettern (befindet sich direkt neben der Tankstelle am Ortsausgang Richtung Siracusa). Im Ciokcafe in Modica gibt’s super leckere Snacks und free WiFi (ist allerdings zum Sitzen nicht so wahnsinnig gemütlich). Nen tollen Bio-Supermarkt gibt’s in Catania – riesen Sortiment, schnell über die Autobahn zu erreichen und Parkplätze im Hof (ansonsten gibt’s im Vergleich zu Deutschland nur wenige und meist kleine Bioläden).

Stellplätze:

In Siracusa standen wir mehrer Nächte auf dem Parcheggio Molo Sant’Antonio (Via Bengasi) und haben nur tagsüber gezahlt. Bei Modica haben wir am Parkplatz für den Felsen Ambuguita geschlafen (nur zum schlafen geeignet, früh lange im Schatten). Bei Rosolini vor dem Felsen Timpa Rossa (ruhig und auch toll zum Frühstücken).